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Moormuseum Moordorf
Das Moormuseum in Moordorf ist ein Tipp für die ganze Familie. Denn auf dem 3,2 ha großen Freigelände des Moormuseums am Rande eines Hochmoores gibt es einerseits viel zu sehen, andererseits laden aber auch immer wieder Bänke zum Verweilen und zum Genießen der Landschaft ein. Und nicht nur die Kinder freuen sich über die grasenden Heidschnucken und den schnuckeligen kleinen Häuschen.
Die Entstehung Moordorfs
Idylle pur – meint man. Denn eigentlich informiert das Moormuseum in Moordorf über die gar nicht so idyllischen Lebensumstände der Moorkolonisten, die sich seit 1767 auf den ostfriesischen Moorflächen angesiedelt haben. Auslöser dafür war das Urbarmachungsedikt von Friedrich II von Preußen aus dem Jahr 1765, nach dem die ostfriesischen unbebauten Heidefelder und Moore an Siedler vergeben wurden, die bereit waren, die Flächen zu kultivieren. Das hört sich zunächst großzügig an. Doch wurden den Kolonisten die Flächen nicht kostenlos, sondern auf der Basis der Erbpacht überlassen. Schließlich wollte Preußen seine Staatskasse füllen. Hinzu kam, dass sich die den meist mittellosen Siedlern zugeteilten Flächen als viel zu klein erwiesen, so dass die landwirtschaftlichen Erträge aufgrund des kargen Bodens und fehlender Entwässerungskanäle weit hinter den Erwartungen zurück blieben. Das führte dazu, dass viele Kolonisten die Erbpacht nicht mehr bezahlen konnten und in bitterste Armut versanken.
Und über die Wohn- und Lebensumstände dieser armen Leute berichtet das Moormuseum in Moordorf, das »Museum der Armut«., wie es von Enno Schmidt, dem ehemaligen Leiter der Kreisvolkshochschule in Aurich, der den Aufbau des Moormuseums von der ersten Stunde an begleitet hat, auch genannt wurde.
Besichtigung
Gleich am Eingang des Moormuseums liegt ein Teeshop, in dem es leckeren Tee zu probieren und natürlich auch zu kaufen gibt. Gegenüber ist die eigentliche Kasse. In der anschließenden großen Halle sind Gegenstände aus dem Leben der Menschen, die das Dorf besiedelten, ausgestellt.
Dann geht’s raus ins Freigelände des Moormuseums: heiter liegt die Landschaft da, Heidschnucken grasen. Der Dächerbau wird vorgestellt, der Unterschied zwischen Reet- und Strohdächern veranschaulicht. Sehr interessant ist auch die Entstehung und Zusammensetzung des Moors, die auf übersichtlichen Tafeln ebenso erläutert werden, wie die Technik der Torfgewinnung.
Und dann kommen die ersten Lehmhäuschen. Niedrig sind sie und das eine ein klein wenig eingesunken. Ungläubig schaut man auf die Texttafel – so viele Leute haben da drin gewohnt? Und man erfährt wirklich viel über den armen und kargen Alltag der Kolonisten: Nicht selten mussten sich 3 bis 4 Kinder ein Bett in den Lehmkaten teilen. Und eine Schule konnten sie auch nicht besuchen, weil sie schon sehr früh mitarbeiten mussten.
Viele der Hütten, die im Moormuseum stehen, wurden originalgetreu nachgebaut. Dazu gehören auch die Plaggen- und Sodenhütten, die ältesten Häuser Moordorfs, die aus ausgestochenen Stücken der obersten, fest verwachsenen Schicht des Heidefeldes (Plaggen) bzw. aus getrockneten Torfstücken (Soden) gebaut wurden und den neu eintreffenden Kolonisten als erste Unterkunft dienten, bis aufwändigere Lehmhütten errichtet werden konnten. Andere Hütten sind wohl noch Moordorfer Originale aus den Jahren um 1925 die bis weit ins letzte Jahrhundert hinein noch bewohnt waren und ins Museum ‚umgezogen’ wurden.
Moordorf – eines der ärmsten Dörfer Deutschlands
Bei dem Rundgang durch das Moormuseum erfährt man, dass Moordorf eines der kinderreichsten und ärmsten Dörfer Deutschlands war, in dem sich besitzlose Landarbeiter und Mägde angesiedelt hatten, um in Freiheit leben und arbeiten zu können. Auf dem nährstoffarmen Boden des Moores konnte lediglich Buchweizen angebaut werden und nach wenigen Jahren Buchweizenanbau war der Boden so nährstoffarm und ausgelaugt, dass er Jahrzehnte brauchte, um sich zu regenerieren und ein erneuter Anbau nötig war. Kein Wunder, dass das Motto der Kolonisten lautete: »den ersten de dot, den tweden de not, dem dreden dat Brot.« (Dem ersten der Tod, den zweiten die Not, den dritten das Brot.)
Nach der Besichtigung der Häuser, die übrigens alle betreten werden dürfen, verarbeitet man das Gesehene am besten bei einem Ausflug ins Hochmoor. Ein Bohlenweg führt hinaus zu einer Aussichtsplattform von der aus man die schöne Aussicht genießen kann.
Teestube
Nach dem Besuch des Moormuseums lädt die gemütliche Teestube lädt zum Verweilen ein, bei schönem Wetter auch auf der Terrasse. Hier gibt es Tee, Kaffee, Kuchen und Pfannkuchen.
Führungen
Führungen gibt es im Moormuseum Moordorf nach vorheriger Anmeldung, für Einzelgäste in den Monaten Juli und August täglich um 11.15 h (Erw. 1.50 €, Kinder 0.50 €). Darüber hinaus finden in den Sommermonaten im Museum auch Aktionstage zu unterschiedlichen Themen statt.