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Carl Benz Haus
Das Carl Benz Haus in Ladenburg zeugt von den »Jugendtagen« des Automobils. Denn während die »Geburtsstunde« des Automobils bereits 1885 schlug, als der geniale Erfinder Carl Benz in seiner Werkstatt in Mannheim den dreirädrigen »pferdelosen Wagen« baute, für den er am 29. Januar 1886 unter der Nummer 37435 vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin das Patent erhielt, bezog er die »Benz-Villa«, wie das Carl Benz Haus in Ladenburg im Volksmund genannt wird, erst 1905.
Carl Benz in Ladenburg
Die Ansiedlung von Carl Benz in Ladenburg erfolgte, nachdem er nach Auseinandersetzungen über die künftige Modell- und Firmenpolitik am 21.04.1903 die Geschäftsführung der von ihm 1883 in Mannheim gegründeten »Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik Mannheim« (seit 1899 »Benz & Cie. AG«) verlassen hatte. 1904 begann er den Bau einer neuen Fabrik in Ladenburg, in der er zusammen mit seinen Söhnen nochmals ganz neu anfangen wollte.
1905 folgte dann der Erwerb des Carl Benz Hauses, das nicht weit von dem Grundstück der Fabrik entfernt lag. Am 21.6.1905 wurde der Kaufvertrag über die elegante Gründerzeitvilla zwischen Bertha Benz, der Ehefrau des Carl Benz, und Anna Theresia Leonhard, der Ehefrau des Heidelberger Brauereibesitzers Christian Friedrich Leonhard, geschlossen.
Obwohl sich Carl Benz bereits ab 1904 als Aufsichtsrat wieder um die Geschicke der »Benz & Cie. AG« kümmerte, verfolgt er sein Ladenburger Pläne weiter und gründete 1906 zusammen mit seinen Söhnen das Unternehmen »Carl Benz Söhne«, das ab 1908 in der neuen Fabrik die Automobilproduktion der »Serie B« aufnahm. Heute befindet sich dort das Automuseum Dr. Carl Benz.
Das Carl Benz Haus
47.000 Goldmark bezahlte Bertha Benz damals für das stolze Anwesen, das fortan das Zuhause der Familie Benz war und bis heute als das Carl Benz Haus bekannt ist. Der Heidelberger Brauereibesitzer Christian Friedrich Leonhard hatte das Haus 1877 errichten lassen, nachdem er das Grundstück den Brüdern Ignaz und Georg Vogel abgekauft und den darauf befindlichen Bauernhof hatte abreißen lassen.
Carl Benz lebte hier bis zu seinem Tod am 4. April 1929 und auch seine Frau Bertha Benz bewohnte das Gebäude bis zu ihrem Tod am 5. Mai 1944. Zwei mal ließ Carl Benz die Villa umgestalten: 1921 wurde eine Veranda mit Flachdach angebaut und einige Jahre später folgt dann der Anbau an der Südseite, der über die gesamte Giebelseite geht. Dadurch wurde das Gebäude um fast ein Drittel vergrößert. Die Nachfahren von Carl und Bertha Benz bewohnten das Haus noch bis 1969.
Danach ging es in das Eigentum der Stadt Ladenburg über, die es als Gaststätte und Sportlerheim nutzte, bevor sie es die es 1985 an die Daimler-Benz AG veräußerte. Heute dient das Carl Benz Haus als Sitz und Tagungsstätte der Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung (gegründet anlässlich des 100. Jubiläums des Automobils im Jahr 1986). Darüber hinaus wurde hier eine Ausstellung zu Carl Benz eingerichtet.
Neben dem Haus an der Straße steht übrigens ein Gedenkstein, der die Inschrift trägt: »Dem Erfinder des benzinbetriebenen Kraftwagens und Ehrenbürger der Stadt Ladenburg zum Gedenken«.
Carl Benz Ausstellung
Im Gartengeschoss des Carl Benz Hauses befindet sich heute eine Ausstellung zum Leben und Werk von Carl Benz. Sie befasst sich hauptsächlich mit den Ingenieurleistungen von Carl Benz.
Gleich am Eingang wird der Besucher mit einer Nachbildung des Patent-Motorwagens von 1885 und einer Büste des Erfinders Carl Benz begrüßt. Dahinter stehen die originale Werkbank von Carl Benz sowie sein persönliches Zeichenbrett, auf dem er die Konstruktionszeichnungen anfertigte.
In einem zweiten Raum gibt es Demonstrationsmodelle der weiteren Erfindungen von Carl Benz zu sehen: Achsschenkellenkung, elektrische Zündung mit Zündkerze und Oberflächen-Vergaser. Außerdem kann man sich hier über die Geschichte der Benz-Werke und des Carl Benz Hauses informieren. Und natürlich fehlt auch nicht eine sehr eindrucksvolle Beschreibung der ersten Fernfahrt mit einem Automobil, die Bertha Benz im August 1888 zusammen mit ihren Söhnen Eugen und Richard (damals 15 bzw. 13 Jahre alt) unternommen hat. Die Strecke dieser Pionierfahrt ist heute übrigens als Bertha Benz Memorial Route ausgeschildert und kann von jedem, der Lust dazu hat, nachgefahren werden.
Persönliche Erinnerungsstücke, wie z.B. der Reisepass von Carl Benz und der Personalausweis von Bertha Benz runden das Bild von Carl Benz als Ingenieur, Unternehmer und Privatmann ab und vermitteln eine lebendige Erinnerung an den großen Erfinder und Automobil-Pionier.
Die erste Garage der Welt
Zu dem Grundstück des Carl Benz Hauses gehört ein großer, parkartiger Garten, der sich bis zum Neckar erstreckt. In diesem Garten ließ sich Carl Benz ein weiteres Gebäude im Stil eines Wehrturmes errichten. Und da die untere Etage von Anfang an für die Unterbringung seines Automobils vorgesehen war, handelt es sich hierbei wohl um die älteste geplante Autogarage der Welt, wie eine an dem Gebäude angebrachte Tafel verrät. Im Obergeschoss des wehrhaften Gebäudes befand sich das Studierzimmer von Carl Benz, das von ihm bis zu seinem Tode im Jahr 1929 benutzt wurde.