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Fotos

  • Das Wehr am Blautopf
  • Die schöne Lau
  • Pegelstand des Blautopfs
  • Pegelstandanzeiger am Blautopf
  • Klosterkirche Blaubeuren
  • Kirchturm im Wasser

Praktische Informationen

Adresse
Blautopfstraße 12
89143 Blaubeuren
Deutschland

Koordinaten für´s Navigationssystem:

Breitengrad: 48.415810
Längengrad: 9.783699

Blautopf

 (2 Stimmen)

Der Blautopf fasziniert seine Besucher schon seit Jahrtausenden. Ganz still und mit glatter Oberfläche liegt er da und leuchtet dem Besucher in seinem intensiven Blau geradezu entgegen. Und dabei fördert er in jeder Sekunde tausende Liter Wasser aus seinen Tiefen zutage, die sich dann über ein Wehr rauschend in die Blau ergießen, die hier ihren Anfang nimmt.

Wenn Sie den Blautopf besuchen, sollten Sie sich unbedingt die Zeit nehmen und den runden Kessel, dessen Durchmesser ca. 34 Meter beträgt, auf den angelegten Spazierwegen umrunden und den Anblick aus allen Richtungen auf sich wirken lassen. Erspüren Sie die Faszination, die diese Quelle schon seit jeher auf die Menschen ausübt. Kein Wunder, dass sich um den Blautopf schon seit Menschengedenken Sagen und Mythen voller Magie ranken. Alle möglichen Schätze, Nixen, Wassermänner, ja sogar Schlösser wurden der Tiefe des Blautopfs vermutet. Zeitweise wurde die faszinierende Quelle sogar für einen Eingang zur Hölle gehalten. Doch seit sich im Jahr 1085 das Benediktinerkloster direkt neben dem Blautopf (nicht zuletzt wegen der hervorragenden Wasserversorgung) ansiedelte, gilt diese Annahme natürlich als widerlegt.

Apropos Kloster: Achten Sie bei Ihrem Rundgang um den des Blautopfs auf die Spiegelungen im Wasser. Besonders die der mächtigen Klosterkirche ist sehr beeindruckend.

Die Schöne Lau
Die wohl bekannteste Sage zum Blautopf hat der der Dichter Eduard Mörike in seiner „Historie von der schönen Lau“ aufgeschrieben, die in seinem 1853 veröffentlichten Märchen vom Stuttgarter Hutzelmännlein enthalten ist. Darin lernt die schöne Lau, die Tochter einer Menschenfrau und eines Wassernix, das Lachen, um zu ihrem Gemahl, einem alten Donau-Nix, zurückkehren zu dürfen. Denn Ihr Mann verbannte sie aus dem Schwarzen Meer in den Blautopf, da sie stets ohne besondere Ursache traurig war und ihm aus diesem Grunde nur tote Kinder gebar. Sie durfte erst zurückkehren und ein lebendiges Kind gebären, wenn sie fünfmal von Herzen gelacht haben würde.

Ein Denkmal für die schöne Lau steht übrigens am Ufer des Blautopfs, gleich hinter der alten Hammerschmiede.

Das intensive Blau
Eine andere Legende erklärte die intensive blaue Farbe des Wassers dar Blau damit, dass täglich ein Fass voll Tinte hineingeschüttet würde. Andere erklärten die intensive Färbung des Wassers durch blaugrüne Lebewesen oder durch farbiges Gestein in der Tiefe. Weiter wurden Spiegelungen des Himmelsblaus oder gelöste Kupfer- und Eisensalzen vermutet.

Heute erklärt man die tiefblaue Wasserfarbe – die je nach Wetter übrigens auch Dunkel- bis Hellgrün sein kann – dadurch, dass das einfallende Sonnenlichts aufgrund der extremen Klarheit des Wassers erst in einer Tiefe von 15 bis 20 m reflektiert wird, wobei die gelben und roten Lichtanteile absorbiert werden und so und nur die blauen Strahlen ins Auge des Betrachters fallen.

Unendlich tief – oder doch nicht?
Lange Zeit galt der Blautopf als bodenlos, da alle Versuche mittels eines Bleilots seine Tiefe zu ermitteln von einer Nixe – eben der schönen Lau – vereitelt wurden. Messungen, die erstmals im Jahr 1718 durchgeführt und in den Jahren 1829, 1875, 1929 und 1960 wiederholt wurden, haben ergeben, dass die tiefste Stelle der trichterförmige Quelle ca. 21 bis 22 Meter misst.

Wasser für das schwarze Meer
Je nachdem wie hoch die Niederschläge in der Schwäbischen Alb ausfallen, schwankt die Wassermenge (die „Quellschüttung“ bzw. der „Abfluss“), die den Blautopf verlässt. Denn der Blautopf ist eine Karstquelle – die zweitgrößte in Deutschland – aus der das Wasser, das im Karstgebiet der Schwäbischen Alb versickert, wieder an die Oberfläche tritt.

Der mittlere Abfluss des Blautopfs liegt bei 2280 Litern pro Sekunde. Das entspricht der Tankfüllung eines Löschfahrzeugs der Feuerwehr. Der bisher größte Abfluss wurde mit 32670 Liter (dem Fassungsvermögen eines Tanklastzuges) pro Sekunde am 27.03.1988 gemessen. Die kleinste Quellschüttung wurde am 13.10.1991 erreicht, als jede Sekunde lediglich der Inhalt einer Badewanne (250 Liter) aus dem Blautopf flossen.

Die genaue Wassermenge der Quellschüttung wird schon seit über einhundert Jahren aufgrund eines Lattenpegels ermittelt, der hinter der alten Hammerschmiede angebracht ist, und aus dem zu jedem Wasserstand die entsprechende Wassermenge errechnet werden kann. Modernere Verfahren basieren auf Ultraschallmessungen.

Übrigens: Wenn Sie wissen möchten, wie hoch die Wassermenge bei Ihrem Besuch in Blaubeuren ist, werfen sie einfach einen Blich auf die Anzeige, die an der Rückseite der alten Hammerschmiede angebracht ist.

Das Wasser des Blautopfs wurde direkt an der Quelle gleich für den Betrieb des Wasserrades der alten Hammerschmiede genutzt. Danach fließt es dann durch die Blau weiter nach Ulm, wo diese beim Fischerviertel in die Donau mündet. Nach ca. zwei Monaten ist es dann im Schwarzen Meer angekommen.

Das Höhlensystem
Seit es 1957 zwei Münchner Tauchern gelang, bis auf den Grund des Blautopfs vorzudringen, ist bekannt, dass der Blautopf aus einem gigantischen Höhlensystem gespeist wird. Seitdem tauchten Forscher immer wieder in die Tiefe und entdeckten eine Vielzahl von Gängen und teilweise riesigen Höhlenhallen, die zum Teil sogar mit Luft gefüllt sind und Tropfsteine mit einer Größe von bis zu 20 Metern enthalten. Hallen wie die „Apokalypse“ und die „Halle des verlorenen Flusses“ gehören mit 160 Meter Länge und 70 Meter Höhe zu den größten Deutschlands. Im Jahr 2006 wurde herausgefunden, dass die Blautopfhöhle über das sog. „Wolkenschloss“ mit der Blaubeurener Vetterhöhle verbunden ist. Bis zum April 2010 wurden etwa 4900 Meter der Blautopfhöhle erforscht und vermessen. Doch ein Ende ist noch nicht in Sicht. Auf jeden Fall handelt es sich um das größte Unterwasserhöhlensystem in Deutschland.

Besucher
Schon seit jeher hat der Blautopf Reisende angezogen. Und so manchem Schriftsteller diente er als Inspiration. Zu den bekanntesten zählen dabei – außer Eduard Mörike – Hermann Hesse und Christian Friedrich Daniel Schubart. Heute kommen jedes Jahr Tausende Besucher um die Quelle der Blau, den beeindruckenden Blautopf zu sehen. Dementsprechend viele Touristen sind rund um den Blautopf anzutreffen. Doch ein Tipp: Wer den Blautopf für sich alleine haben möchte, kommt am besten unter der Woche im Winter. Zumindest ich habe bei minus 5 °C nur zwei verirrte einheimische Spaziergänger getroffen.

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smitty
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