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Schillerstadt Marbach

Das Literarische Zentrum Rhein-Neckar e.V. Die Räuber'77 nennt sich nach Schillers erstem Stück, das bekannterweise in Mannheim uraufgeführt wurde. Anlass genug für einige Autoren und Autorinnen der Vereinigung, einen Ausflug in die nicht allzu weit entfernte Schillerstadt Marbach zu unternehmen. Bei anfänglichem Sonnenschein fuhren die Räuber'77 durch den bewölkten aber ansonsten lieblichen Kraichgau und fanden rasch die Schillerstadt.

MARBACH

Beschaulich liegt die Stadt eingebettet hinter ihrer Stadtmauer, schmucke Fachwerkhäuser schmiegen sich aneinander. Der Großvater mütterlicherseits besaß ein Gasthaus, auch der Urgroßvater. Erinnerungstafeln an den Häusern weisen darauf hin. Schmuck sieht es aus, das kleine Marbach im schwäbischen, wo Friedrich Schiller als zweites Kind des Offiziers und Wundarztes Johann Caspar Schiller und Elisabeth Dorothea Schiller, geb. Kodweiß, im Jahre 1759 geboren wurde.

SCHILLERS GEBURTSHAUS

Ein kleines Zimmer bewohnte die junge Familie im Haus Nr. 31 in der Niklastorstraße. Unten das Zimmer der Schillers und die Gemeinschafts-Küche, im oberen Stock wohnte der Vermieter. Es war gar nicht so einfach, erfahren wir bei der fachkundigen Führung, das Haus zu ermitteln, in welchem Schiller geboren wurde. Schon kurz nach seinem Tod kamen die ersten Besucher nach Marbach und wollten das Geburtshaus sehen. In den Büchern der Stadt waren nur die Eigentümer der Häuser verzeichnet, nicht jedoch die Mieter. Eine der Töchter des Vermieters konnte sich erinnern, dass die Schillers vier Jahre bei ihnen gewohnt hatten.

Ein Objekt im oberen Stock zeigt die Schillerdenkmale weltweit, besonders in Amerika wurde der Dichter der Freiheit verehrt.

DAS SCHILLER-NATIONALMUSEUM AUF DER SCHILLERHÖHE

Das Schiller-Nationalmuseum zeigt im luftigen Schlösschen in einer Dauerausstellung Exponate der Dichterverehrung: Locken Schillers liegen unter Glas auf einem Tisch, neben zweier seiner Hosen und Westen. Natürllich liegt da auch sein Hut. Groß war der Dichter für damalige Verhältnisse, über 180 cm. Schillers Werke sind ausgestellt und ein Teil seiner eigenen Bibliothek, die Bücher, über die er reflektierte und anknüpfte.

LITERATURMUSEUM DER MODERNE

Im leichten, hellen, durch seine Säulen filigran wirkenden Literaturmuseum sind die Nachlässe bedeutender Schriftsteller und Gelehrter zu sehen. Im Herzstück des Hauses sind bei 50 Lux, also sehr dämmerig, beschriebene Papierbögen, Bücher und einige Gegenstände, die Dichtern gehörten, ausgestellt. Das Taufkleid von Thomas Mann wird aufbewahrt, der Pass des Ehepaares, welchen sie bei ihrer Emigration in der Schweiz ausgestellt bekamen. Das wertvollste Manuskript wurde für damals 3 Million DM erworben, es ist "Der Proceß" von Kafka. Viele Fingerspuren sind auf dem dicken Glas davor zu sehen, so, als wollten die Besucher die Magie der Seiten durch das Glas erspüren.

Die Handschriften der Dichter und Dichterinnen sind in einigen Fällen wie Gemälde, Chiffren aus Tinte auf Papier. Was wird von gegenwärtigen Dichtern eines Tages aufbewahrt werden? Festplatten? Wohl keine Gänsekiele mehr.

Witzig ist der Gedichtautomat von Enzenberger im Untergeschoss des Museums. Wie auf einer Bahnhofsanzeigetafel werden durch Knopfdruck mit einem Zufallszahlengenerator Worte zusammengefügt und ergeben ein Gedicht, immer im erkennbaren Duktus des Dichters.

DEUTSCHER GEIST. EIN AMERIKANISCHER TRAUM.

Zwei Germanisten haben aus dem umfangreichen Bestand des Deutschen Literaturarchivs 50 Exponate ausgesucht für einen fiktiven Koffer, in dem in Amerika deutsche Literatur ausgepackt wird. Kostbare Stücke wählten die beiden aus, voll Ehrfurcht staunt der Besucher des Literaturmuseums.

Zufrieden und bereichert nach all den Ansichten und Eindrücken bummeln die Räuber'77 zum Abschluss durch das hübsche Städtchen mit den schmucken Fachwerkäusern und fahren wieder in Richtung Mannheim. Auf Wiedersehen Schillerstadt Marbach, du bist immer wieder eine Reise wert!

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