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Schloss Mannheim
Das Mannheimer Schloss ist eines der größten Barockschlösser am Oberrhein. Fast vierzig Jahre lang währte die Bauzeit, die 1720 unter Kurfürst Carl Philipp begann. Carl Philipp hatte der vorherigen Residenzstadt Heidelberg erbost den Rücken zugekehrt und sich zum Neubau eines repräsentativen Schlosses in Mannheim entschlossen. Bedeutende Künstler waren am Bau beteiligt, so Balthasar Neumann, Nicolas de Pigage und Cosmas Damian Asam. Unter Kurfürst Carl Theodor erlebte das Schloss seine Blütezeit, Carl Theodor liebte die Künste und förderte sie dementsprechend. Sogar Mozart und Voltaire weilten am Hofe. Unter seine Regentschaft fällt auch die Intendanz von Dalbergs, unter dessen Ägide Schillers Räuber am Mannheimer Nationaltheater uraufgeführt wurden. Carl Theodor lebte von 1724 bis 1799, war Kurfürst von der Pfalz und ab 1777 auch von Bayern. Daher kommt der Name für Mannheim und Umgebung, der heute immer noch gebräuchlich ist: Ehemals Bayerische Kurpfalz. Der Name Kurpfalz ist bis heute geläufig. Mit dem Weggang Carl Theodors nach München erlosch die repräsentative Hofhaltung in Mannheim. Ein schwacher Hauch davon kam zurück, als das Schloss ab 1819 für vierzig Jahre zum Witwensitz Stephanie Napoleons wurde. Im Westflügel des Schlosses war für sie eine Wohnung eingerichtet worden. Bereits zu Beginn ihrer Ehe, ab 1806, wohnte sie für einige Jahre im Mannheimer Schloss, bevor sie die Hofhaltung hier aufgab und zu ihrem Mann ins Karlsruher Schloss übersiedelte.
Die badische Großherzogin Stephanie, eine Adoptivtochter des französischen Kaisers Napoléon, wohnte insgesamt weit über vierzig Jahre im Mannheimer Schloss. Ihre zukünftige Schwiegermutter hatte auf die Adoption gepocht, um sie ihrem Gemahl standesgemäß ebenbürtig zu machen. Ihr kleiner Sohn starb im Jahre 1812 wenige Tage nach der Geburt in Karlsruhe - einige Jahre später wurde das Findelkind Kaspar Hauser in Nürnberg ausgesetzt. Rasch entstanden Gerüchte, dieses Findelkind sei der aus dynastischen Gründen mit einem kranken Kind vertauschte Sohn Stephanies.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zu achtzig Prozent zerstört, es stand quasi nur noch die Fassade. Welch ein Glück, dass die Bücher aus der damaligen wunderschönen Bibliothek früher schon in den Vatikan geschafft worden waren, so blieben sie vom Flammenfraß verschont! Bereits 1947 wurde begonnen, das Schloss wieder aufzubauen, was wirklich eine große Bereichereung für das Stadtbild Mannheims ist.
Heute ist hier die "Schlossuniversität" zu Hause und es tummeln sich junge Menschen auf dem Gelände. Im Herzstück des Schlosses, im Mittelbau zwischen Ost- und Westflügel befinden sich einige wunderbar restaurierte Prunkräume, in denen das höfische Leben zur Mannheimer Blütezeit erahnt werden kann. Einige hundert Objekte erleichtern das Einfühlen in jene Epoche und spiegeln den Glanz vergangener Zeiten wider. Der einzige, beinahe original erhaltene Raum ist die ehemalige Kabinettsbibliothek der Kürfürstin Elisabeth Augusta. Im Erdgeschoss des Mittelbaus ist die Dauerausstellung "Kunst und Kultur am Mannheimer Hof" zu besichtigen.
Die Prunkräume des Schlossmittelbaus können besichtigt werden. Beeindruckend sind das imposante Treppenhaus und der prunkvolle Rittersaal. Im Erdgeschoss werden originale Objekte aus dem Schloss gezeigt.
Der Ehrenhof des Schlosses wurde zur 400-Jahr-Feier Mannheims restauriert. Leider fielen diesen Arbeiten die schönen Wasserspiele und die großräumigen Rasenflächen, auf denen die Studenten in den Pausen saßen, zum Opfer. Der Platz wurde originalgetreu komplett zugepflastert. Nun sieht er wieder so aus, wie er ursprünglich ausgesehen hat.
Der ehemalige Schlosspark führt in den Stadtteil Lindenhof. Auf Wunsch Stephanies war er damals angelegt wurden, er wurde zum Naherholungsgebiet der Mannheimer. Die Promenade längs des Rheins wurde nach ihr benannt, hier erinnert auch eine Skulptur an die deutsche Fürstin, die eigentlich eine Französin war. Ein abgetrennter Bereich des Parks war nur Stephanie und ihren Töchtern zugänglich.
Heute ist der Schlosspark den städtebaulichen Restriktionen weitgehend gewichen, er wird von einer breiten Autostraße, die nach Ludwigshafen führt und den Gleisen der Deutschen Bahn AG durchschnitten. Aber sogar die Reste des Schlossparks sind immer noch schön und lassen seine ursprüngliche Schönheit erahnen.