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Reisen auf der Couch oder das Lesen des Buches "Der Gang nach Canossa" von Dennis Gastmann

„Der Gang noch Canossa“ heißt ein Reisebuch von Dennis Gastmann. Es könnte aber auch „Der Weg zu sich selbst“ heißen, denn dahin führt die Reise letztendlich. Dennis Gastmann macht sich in Hamburg auf den Weg, das, schenkt man ihm Glauben, „nur drei verschiedene Wetterlagen (kennt): Nieselregen, Sprühregen und Platzregen.“ Ganz so schlimm ist es vermutlich nicht. Zu Fuß ist die Reise geplant, doch ein klein wenig mogelt er zwischendurch und nimmt für wenige Kilometer den Regionalzug, was ihn teuer zu stehen kommt, da er vergessen hat, das erworbene Ticket auch noch im Zug zu entwerten. Ticketkauf für die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland ist nicht immer einfach, in jeder Stadt anders und manchmal etwas teuer, wenn man einem Kontrolleur in die Hände fällt.

Dennis Gastmann schildert lebendig und mit guter Beobachtungsgabe das, was er unterwegs sieht und vor allem auch seine Begegnungen mit Menschen. Und die sind wirklich äußerst vergnüglich und kurzweilig zu lesen. Wirklich gut trifft er die regionalen Eigenarten und nimmt sie ein wenig auf die Schippe.

Nach einem Abstecher zur Familie in Osnabrück und einer Wanderung auf dem Rothaarsteig geht es über Neustadt in der Pfalz nach Speyer. Von dort brach auch Heinrich IV. damals auf. Die Reise von Heinrich IV. war es, die den „Gang nach Canossa“ zum geflügelten Wort machte. Dennis Gastmann trägt seinen eigenen Heinrich nach Canossa, seinen Urgroßvater nämlich, den alten Familienpatriarch, den er mit einigen Anekdoten charakterisiert. Speyer ist die letzte Station in Deutschland, dann geht es ins Elsass. Beinahe unerwartet steht dann das Jura-Gebirge mitten im Weg, da weist ein desillusionierender Telefonanruf bei einem Heidelberger Professor die weitere Route. Dann geht’s weiter, unter anderem durch das mondäne Genf. Nach weiteren Orten und vielen Einsichten schließlich das Ziel: Canossa.

Dieses Reisebuch ist eine vergnügliche und äußerst kurzweilige Lektüre. Mit Bedauern stellt man fest, dass es plötzlich zu Ende ist.

"Der Gang nach Canossa" ist im Rowohlt-Verlag erschienen.

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